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WordWorth | 1995-08-29 | 13.6 KB | 169 lines |
- Kapitel 1 - Die Erde
- Unsere Erdkugel ist keinesfalls ganz rund, sondern an den Polen etwas
- abgeflacht. Ihr Durchmesser beträgt am Pol genau 127414 km, d.h. 43 km mehr als
- am Äquator. Die Erdoberfläche ist für eine Kugel dieser Größe vergleichsweise
- glatt und fast mit der einer Billiardkugel vergleichbar. Der höchste Berg der
- Erde, der Mount Everest, ragt nicht einmal 10 km über Meereshöhe hinaus und der
- tiefste Punkt der Ozeane liegt ebenfalls nur knapp über 10 km tief.
- Die Erde vollführt innerhalb von 24 eine volle Umdrehung und erzeugt damit den
- Eindruck von Tag und Nacht. Darüber hinaus benötigt Sie für eine Umkreisung der
- Sonne ziemlich genau 365¼ Tage, was unserer Zeitrechnung nach einem Jahr
- entspricht. Ein am Äquator lebender Mensch bewegt sich selbst im Schlaf durch
- die Drehung des Erdballs um seine eigene Achse mit einer Geschwindigkeit von
- mehr als 1700 km/h, relativ zur Bewegung um die Sonne sogar mit 100000 km/h.
- Der Mond stellt einen natürlichen Satelliten der Erde dar, welcher für eine
- Erdumkreisung 27¼ Tage benötigt. Seine Entfernung beträgt 400000, der
- Durchmesser 3500 km. Wie auch andere Planeten besitzt der Mond selbst keine
- Leuchtkraft und ist daher für uns nur sichtbar, wenn er das Licht der Sonne
- reflektiert. Außerdem ist er durch seine Gravitation für die auf der Erde
- auftretenden Effekte von Ebbe und Flut verantwortlich. Wenn sich die
- Anziehungskräfte von Sonne und Mond addieren, kommt es zu Springfluten; wenn
- sie in entgegengesetzte Richtungen wirken, führt dies zu niedrigen
- Wasserständen.
-
- Kapitel 2 - Die Sonne
- Dieser der Erde am nächsten liegende Stern bildet das Zentrum unseres
- Sonnensystems. Verglichen mit anderen Sternen ist die Sonne zwar nicht sehr
- groß, aber von der Erde aus betrachtet ist sie der größte und am hellsten
- strahlende. Während einer Mondfinsternis aufgenommenes Bildmaterial belegt, daß
- sie in einem Abstand von mehreren tausend Kilometern von einer glühenden
- Atmosphäre umgeben ist. An einigen Stellen treten selbst in dieser Entfernung
- noch riesige Stichflammen aus.
- Die Sonne selbst ist nichts anders als ein riesiger Ball aus brennendem Gas.
- Die äußerste Gasschicht (die sog. Photosphäre) besitzt eine Temperatur von ca.
- 6000 ºC, was etwa der doppelten von flüssigem Stahl entspricht. An einige
- Stellen treten Ansammlungen von schwarzen Stellen (die sog. Sonnenflecken) auf,
- die zwar vergleichsweise kühl, aber mit 4000 ºC immer noch heißer als der
- Glühfaden einer elektrischen Glühlampe. Das Prinzip der Sonnenflecken ist noch
- nicht vollständig erforscht, allerdings geht man heute davon aus, daß Sie in
- Abständen von ca. 11 Jahren verstärkt auftreten und dann den Funkverkehr auf
- der Erde stören können.
-
- Kapitel 3 - Das Sonnensystem
- Im Gegensatz zu Sternen, die eigene Leuchtkraft besitzen, können wir die
- Planeten unseres Sonnensystems nur sehen, weil sie das Licht der Sonne
- reflektieren. Da sie uns außerdem auch viel näher sind als die Sterne, können
- wir oft mit bloßem Auge ihre Bewegung am Himmel verfolgen.
- Unser Sonnensystem erstreckt sich von der Sonne in seinem Zentrum bis zum
- Pluto, dem entferntesten Planeten, über eine Entfernung von nahezu 6 Milliarden
- km. Astronomen unterscheiden zwischen den inneren Planeten Merkur, Venus, Erde
- und Mars und den äußeren Planeten Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto.
- Dabei befindet sich der kleinste der Planeten, der Merkur, in der geringsten
- Entfernung von der Sonne. Seine Umdrehungsgeschwindigkeit ist mit 59 Erdentagen
- für eine volle Umdrehung eher gering, was zwischen der zur Sonne weisenden und
- der von der Sonne abgewandten Seite einen erheblichen Temperaturunterschied
- hervorruft: Die zur Sonne zeigende Seite hat eine Temperatur von ca. 395 °C,
- besitzt keine Atmosphäre und ist der des Mondes recht ähnlich.
- Die Venus stellt - von der Sonne einmal abgesehen - das hellste Objekt am
- Himmel dar. Sie besitzt etwa die Größe der Erde und eine Atmosphäre aus weißen
- Wolken schafft einen undurchsichtigen Schleier. Bisher konnten Stoffe wie
- Sauerstoff, Nitrogen und Wasserstoff noch nicht nachgewiesen werden, allerdings
- verfügt die Venus über große Mengen Karbondioxyd. Aus diesem Grunde und auch
- wegen der extrem hohen Temperatur von ca. 475 °C können Pflanzen und Tiere, wie
- wir sie au der Erde finden, nicht existieren.
- Der Mars ist ca. halb so groß wie die Erde und besitzt wie die Venus eine
- Atmospäre aus Karbondioxyd. Auf seiner Oberfläche befinden sich noch unerklärte
- dunkle Flecken, die sich im Verlaufe des Martianjahres zu verändern scheinen.
- Frühe Beobachter glaubten lange, gerade Linien gesehen zu haben, die sie
- "Kanäle" tauften, allerdings konnte diese Beobachtung durch die von dem
- Raumschiff "Mariner" in den Jahren 1969 und 1971 gefunkten Aufnahmen nicht
- bestätigt werden - stattdessen zeigen die Bilder eine mond-ähnliche Oberfläche
- mit riesigen Kratern. Die Pole sind mit großen Eiskappen bedeckt, die aber
- möglicherweise nicht aus gefrorenem Wasser, sondern aus gefrorenem Karbondioxyd
- bestehen. Aufgrund dieser Umstände ist die Möglichkeit, daß auf dem Mars
- irgendeine noch so einfache Lebensform existieren könnte, sehr gering. Der Mars
- besitzt zwei winzige Monde: Phobos (ca. 19 km Durchmesser) und Deimos (ca. 10
- km Durchmesser).
- Der Jupiter ist mit einem Durchmesser von fast 143000 km und einem Gewicht, daß
- das der Summe aller anderen Planeten unseres Sonnensystems bei weitem
- übersteigt, der größte Planet. Er benötigt fast 12 Jahre, um die Sonne einmal
- zu umrunden, rotiert aber gleichzeitig schneller um seine eigene Achse als die
- anderen Planeten, da ein Tag nur 10 Stunden lang ist, was am Äquator des
- Jupiter einer Geschwindigkeit von 43000 km/h entspricht. Diese hohe
- Geschwindigkeit führt zu einer Ausbuchtung am Äquator und einer Abflachung im
- Bereich der Pole. Der Jupiter besitzt eine dichte Atmosphäre, die sich
- vermutlich aus Ammoniak und Methan zusammensetzt; wenn man den Planeten von der
- Erde aus durch ein Telesop observiert, erscheint diese Schicht fast so, als sei
- Sie aus bunten Bändern zusammengesetzt. Außerdem besitzt der Planet 12 Monde,
- von denen zwei (Ganimed und Callisto) größer sind als der der Erde.
- Beim Saturn, dem zweitgrößten Planeten (ca. 119000 km Durchmesser) handelt es
- sich wohl um den beeindruckendsten, da er von einem umfangreichen System aus
- Ringen umgeben ist, welche den Astronomen lange Zeit Rätsel aufgaben. Heute
- steht jedoch fest, daß die Ringe aus Millionen von kleinen Feststoffkörpern
- bestehen, die den Saturn wie kleine, voneinander unabhängige Monde umkreisen.
- Die Tatsache, daß die inneren Elemente der Ringe sich schneller bewegen als die
- äußeren und an einigen Stellen Sterne durchscheinen, gilt als Beleg für diese
- Vermutung. Darüber hinaus wird der Saturn noch von 10 Satellitenmonden
- verschiedener Größe umkreist.
- Die der Sonne am nächsten liegenden fünf Planeten waren schon im Altertum
- bekannt, da sie sehr hell erscheinen und daher schon mit bloßem Auge sichtbar
- sind. Im Gegensatz dazu konnten weiter entfernte Planeten bis zur Erfindung des
- Teleskops nicht beobachtet werden. Der Uranus wurde im Jahre 1871 durch den
- großen Atronomen Sir William Herschel entdeckt, der Neptun wurde 1846
- identifiziert und der Pluto sogar erst im Jahre 1930. Im Hinblick auf den
- Uranus erscheint besonders merkwürdig, daß seine Rotationsachse sich fast an
- der gleichen Stelle befindet wie seine Umlaufbahn um die Sonne, was den
- Eindruck erweckt, als Drehe sich der Uranus um eine Seite. Der Pluto gehört zu
- den weniger bekannten Planeten, allerdings wurde auch seine Umlaufbahn
- erforscht und es scheint, als käme er der Sonne näher als der Neptun. Die Pfade
- aller anderen Planeten liegen bedeutend weiter auseinander, was den Verdacht
- nahelegt, daß der Pluto vielleicht einmal ein Satellit des Neptun war, der sich
- aus dessen Anziehungskraft lösen konnte und nun die Sonne umkreist.
- Zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter befindet sich ein Gürtel aus
- kleinen öpern, die auch als Asteroiden bezeichnet werden. Von diesen wurden ca.
- 1600 bereits beobachtet, allerdings geht man von einer sehr viel höheren Zahl
- aus.
-
- Kapitel 4 - Die Sterne
- Die Sterne in der nördlichen Hemisphäre scheinen nur deshalb um den Polarstern
- zu kreisen, weil auch die Erde selbst um ihre Achse rotiert. Schon die Bauern
- in Mesopotamien ermittelten anhand der Position bestimmter Sterne den richtigen
- Zeitpunkt zum Ausstreuen des Saatgutes, und Reisende fanden mit Hilfe der
- Sterne ihren Weg. Frühe Sternenbeobachter faßten Sterne zu Gruppen zusammen,
- denen Sie die Namen von Gegenständen und Tieren zuwiesen. Noch heute verwenden
- wir für diese Gruppen die alten Namen wie "großer Bär" oder "großer Wagen".
- Sterne sind grundsätzlich so weit von der Erde entfernt, daß wir mit bloßem
- Auge nicht erkennen, ob sie noch von Planeten umkreist werden.
- Obwohl die Sterne fast wie Meilensteine am Himmel erscheinen, verbleiben sie
- nicht immer am gleichen Ort. Vielmehr durchlaufen sie verschiedene
- Entwicklungsphasen, die auch als "stellare Evolution" bezeichnet werden. Ein
- Stern wird immer dann geboren, wenn sich im Weltraum eine bestimmte Masse von
- Wasserstoffgas zusammenballt, wobei sich die Atome des Gases allein durch die
- Gravitation zwischen ihnen gegenseitig anziehen. So entwickelt sich ein
- riesiger Wasserstoffball, in dessen Inneren die Gravitationskräfte den Druck so
- weit anwachsen lassen, daß die Temperatur auf mehrere Millionen Grad ansteigt.
- Bei diesen Temperaturen beginnt die sog. "thermonukleare Reaktion", welche den
- Wasserstoff in Helium verwandelt und dabei ungeheute Energiemengen freisetzt,
- die u.a. die Leuchtkraft des Sterns erzeugen. Sterne, die mehrere Jahrmillionen
- in diesem Zustand verweilen, nennen wir auch main-sequence stars.
- Sobald ein Stern 10% seiner Energie verbraucht hat, dehnt er sich zu einem
- ungeheuren roten Giganten aus. In diesem Zustand nimmt der Wasserstoffverbrauch
- zu und ein Teil des Heliums wird in schwerere Elemente verwandelt. Es besteht
- die Möglichkeit, daß der Stern explodiert und Teile dieser schweren Elemente in
- den Weltraum schleudert. Dieses seltene Ereignis wurde bisher erst zweimal
- beobachtet, und zwar in den Jahren 1054 und 1604.
- When a star has consumed 10% ofits hydrogen, it expands into an enormous
- Red Giant. In this state, stars consume hydrogen at a greater rate and some of
- the helium is converted into the heavier elements. At this stage, the star may
- explode and throw out some of the heavy elements into space. This rave event, a
- supernova, has been observed only twive, in 1054 and in 1604.
- Ein sog. Weißer Zwerg, der nach einer Supernova-Explosion verbleibende Rest
- eines Sterns, ist sehr viel kleiner als ein roter Gigant. Man geht heute davon
- aus, daß Körper wie die Erde und die Planeten, die aus schweren Elementen
- bestehen, Produkte einer Supernova-Explosion sind, die in eine Umlaufbahn um
- die Sonne gezwungen wurden. Wenn der gesamte Wasserstoff eines Planeten
- verbraucht ist, "stirbt" dieser und wird zu einem "Neutronenstern".
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- Kapitel 5 - Galileo Galilei
- Bis zum Jahr 1613 war es gängige Meinung, daß die Erde das Zentrum des
- Universums sei und folgerichtig die Sonne um die Erde kreisen würde. In diesem
- Jahr veröffentlichte Galileo Galilei seine Beobachtungen des Himmels und
- unterstützte damit die schon von Nicolas Kopernikus aufgestellte (und bis heute
- gültige) Theorie, daß die Erde und die Planeten um die Sonne kreisen.
- Galilei war der erste der großen Astronom, der über ein Teleskop verfügte und
- durch dieses die einzelnen Phasen der Venus betrachtete. Das von ihm verwendete
- Gerät war eines der ersten jemals hergestellten und entsprechend einfach
- konstruiert: Es handelte sich um einen sog. Refraktor, d.h. das Licht eines
- Sternes oder Planeten fiel durch die Linse und das so entstandene Bild war mit
- bloßem Auge sichbar.
-